Liebe verspielte, verzauberte und ernste Menschen
Man nehme einen genialen Komponisten, einen schauspielerischen Librettisten, eine grosse Tradition von Musiksingspielen und Zaubertheater und ein opernfanatisches Publikum, schüttle alles durcheinander und voilà: Die Zauberflöte.
Ganz so einfach war es wohl nicht, aber die Sterne standen gut für diese Oper – seit ihrer Entstehung gehört sie zu den meistgespielten Stücken in diesem Genre.
Mozart schrieb die „Zauberflöte“ als „deutsche Oper“. Mit ihrem märchenhaften Inhalt und den spektakulären Verwandlungsmomenten ist sie eine Weiterführung des wienerischen Zauber-Theaters. Formal ist sie ein Singspiel, doch liess es sich der Komponist nicht nehmen, mit seinem Können in den diversen gängigen Stilrichtungen zu glänzen und grosse Arien und Ensembles neben einfach Strophenlieder zu stellen.
Eine Oper also, die von vielen Interpreten, einem aufwändigen Bühnenbild und unglaublichen specialeffects lebt und die man sich wohl in jedem Opernhaus der Welt zu Gemüte führen kann.
Man könnte unsere Gravity9-Company also als verrückt bezeichnen, sich eines solchen Stückes annehmen zu wollen. Wie wollen vier SängerInnen/DarstellerInnen, eine Pianistin und ein Flötist diese Geschichte erzählen? Und dann noch ohne Theater, ohne Bühnenzauber? Nun, wir lieben vielleicht Herausforderungen…
Für Zauberflöten-Puristen ist dieses Stück wohl nichts. Vielen Dank, wenn Ihr bis hierher gelesen habt.
Aber das Sing-SPIEL wurde auf eben dieses Schauspiel von Emanuel Schickaneder hin durchgebürstet – die Geschichte erzählt sich in Verwebung mit den zahlreichen schönen musikalischen Momenten und das ganze verpflanzt sich in eine Heurigen-Feier. Eben jene Feiern, bei denen in Österreich der neue Wein degustiert, muntere Lieder geträllert und das Leben gefeiert wird. So wird das Publikum Teil dieser Feier, geniesst eine Wiener-Platte, während Mozarts Musik sie in eine andere Welt befördert. Gewisse Anpassungen waren natürlich vonnöten – man lasse sich da überraschen.
Ich bin überzeugt, dass sich der Besuch lohnt – ein vergnüglicher und genussreicher Abend ist garantiert.
Und wer bereits enttäuscht die verfügbaren Tickets gecheckt hat sei beruhigt: Wegen der grossen Anfrage wurden drei zusätzliche Vorstellungen am 10./11./12.9 in der Gewürzmühle in Zug angesetzt.
Informationen und Tickets unter www.zugerzauberflöte.ch